Erfreuliche Spiele mit bitterem Beigeschmack
Heidelberg, 20. November 2017 – Die Freude über den Sieg der deutschen Nationalmannschaft am 11. November gegen Brasilien und über das gute, wenn auch letztendlich verlorene Spiel gegen die USA am 18. November wird durch die Tatsache getrübt, dass die Förderung des deutschen Rugby-Sports im bisherigen Umfang zurzeit nicht gesichert ist.
Es waren vor allem die WILD Titans, die mit ihrer überzeugenden Leistung zum Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien verantwortlich zeichneten. „Dieses Leistungsniveau unserer Spieler ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit der WILD Rugby Academy“, ist sich der Geschäftsführer Sport der Gesellschaft zur Förderung des Rugbysports (GFR), einer Tochter der WRA, Robert Mohr sicher.
Deutscher Rugby-Verband öffentlich kritisiert
Auch das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die USA am vergangenen Samstag in Wiesbaden wurde von den Medien und sogar vom US-Coach Dave Hewett („Respekt an die Deutschen“) gelobt. Erneut hatte die Nationalmannschaft alles gegeben und eine hervorragende erste Halbzeit geboten.
Alles andere als zufrieden zeigten sich die Kapitäne der Nationalmannschaft hingegen mit dem Vorstand des Deutschen Rugby-Verbands. Auf der Pressekonferenz nach dem Länderspiel gaben sie bekannt, „sich alleine gelassen“ zu fühlen, da der Vorstand den Hauptsponsor Hans-Peter Wild verprellt habe.
Bisher hatte der Unternehmer Dr. Hans-Peter Wild alle Kosten der 2007 gegründeten WILD Rugby Academy und den größten Teil der Personalkosten sowohl von Trainern als auch Spielern getragen. Erst dieses gesicherte Einkommen und die Freistellungen ermöglichten es der Mannschaft, täglich unter professionellen Bedingungen zu trainieren und das aktuelle Ergebnis zu erzielen.
Ohne Mäzen und Sponsor Wild Rückentwicklung befürchtet
„Dank der umfassenden Unterstützung konnte das jetzige Leistungsniveau der 15er-Nationalmannschaft erreicht werden. Das Bundesministerium finanziert ja bekanntlich nur das olympische 7er-Rugby. Nun steht die Unterstützung durch Herrn Dr. Wild infrage. Denn der Vertrag über die Kooperation zwischen der WRA und dem Deutschen Rugby-Verband endete am 1. September 2017, eine Fortschreibung wurde vom Verband nicht rechtzeitig akzeptiert“, informiert Mohr. Er fürchtet, dass sich die 15er-Nationalmannschaft ohne die bisherigen und künftigen umfassenden Investitionen von Dr. Wild in Spieler und Infrastruktur deutlich zurückentwickeln wird.
Dazu Dr. Hans-Peter Wild: „Mit Stade Français Paris sehen wir, wie schwer es ist, selbst bei 100% professionellen Strukturen ein hohes Niveau zu halten oder noch zu verbessen. Die deutsche Verbandsstruktur ist amateurhaft und zudem von Einzelinteressen geprägt. Das jetzt erreichte Niveau in Deutschland, das international bereits hohe Beachtung gefunden hat, ist in einem solchen Umfeld nicht zu verbessern.“
Verband aufgefordert „Hausaufgaben zu machen“
„Bei den Spielen gegen Brasilien und die USA haben wir nun gesehen, wo wir stehen und was wir alles in den letzten zehn Jahren – und mit Investitionen von mehr als 20 Millionen Euro – erreichen konnten. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der von der GFR bezahlten Nationalspieler und dem von der GFR bezahlten Trainer- und Betreuerstab. Allerdings steht das GFR-Personal dem DRV ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Die Grundhaltung des DRV, dass ich bezahlen soll und die Funktionäre kassieren, ist für mich nicht akzeptabel. Hier ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken und Ärger ohne Ende“, erläutert Wild seine Haltung.
„Wenn es eine Förderung durch Herrn Dr. Wild nicht weiter gibt, wird das den deutschen Rugbysport um Jahre zurückwerfen. Damit würde sich auch die Refinanzierungsmöglichkeit des Verbandes über das Kernprodukt 15er-Nationalmannschaft erheblich reduzieren“, urteilt Christopher Weck, kaufmännischer Geschäftsführer der GFR. Und er ergänzt: „Nachdem man sich auf eine Fortführung der bisherigen Kooperation, die ja offensichtlich sportlich erfolgreich war, nicht einigen konnte, ist es nun an der Zeit, dass der Verband seine Hausaufgaben macht und überlegt, wie man Herrn Dr. Wild langfristig als größten Förderer des Rugbysports in Deutschland zurückgewinnen kann.“
Die Presseinformation im PDF-Format steht außerdem hier zum Download bereit: http://www.wildrugbyacademy.de/wp-content/uploads/2017/11/GFR_PM_22112017.pdf
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