Mit zwei Siegen aus zwei Spielen und Weltranglistenplatz 26 im Gepäck kehrt die deutsche 15er Nationalmannschaft von ihrer historischen Länderspielreise aus Brasilien zurück. Nach dem 29:12 Sieg in Blumenau vergangenen Samstag, setzte die Fünfzehn von Nationaltrainer Kobus Potgieter mit dem 31:7 im Fußball WM-Stadion Estadio do Pacaembu von Sao Paulo noch einen drauf und konnte sich dank eines Sieges mit mehr als 14 Punkten Differenz auch an EM-Gegner Portugal in der Weltrangliste vorbeischieben.

Die DRV XV erwischte einen dynamischen Start und konnte bereits nach 6 Minuten dank mehrerer Angriffswellen mit einem Straftritt durch Parkinson 3:0 in Führung gehen. In der Frühphase des Spiels zeigte sich die deutsche Nationalmannschaft hellwach und setzte den Gastgeber immer wieder mit cleveren Kicks tief in der eigenen Hälfte unter Druck. Vor allem im Gassespiel konnten die schweren Männer im DRV Sturm überzeugen. Die präzisen Einwürfe von Hakler Dale Garner und die starken Poppmeier und Els, welche den Deutschen durchweg die Lufthoheit sicherten, bildeten ein ums andere Mal eine stabile Plattform für das deutsche Angriffsspiel. Aus dem traditionell starken Paket heraus gelang folglich auch der erste Versuch für Deutschland durch Flanker Jacobus Otto, den der gewohnt treffsichere Schlussmann Parkinson aus schwieriger Position erhöhte.

In der Folge boten die beiden Teams den 10.640 Zuschauern schnelles und attraktives Rugby, bei dem sich die Brasilianer zum wiederholten Male im Gedränge überlegen zeigten und diesen Vorteil kurz vor Halbzeit in einen Strafversuch ummünzen könnte. Eine weitere Regelwidrigkeit, dieses Mal ein hohes Tackling an Parkinson auf Seiten der Brasilianer, bestrafte Parkinson postwendend zum 13:7 Halbzeitstand.

In der 2. Halbzeit geriet das deutsche Gedränge zunehmend unter Druck, doch es waren die cleverer agierenden Deutschen, die dank zweiter Straftritte Te Huias, der den an der Schulter verletzten Parkinson am Kickhütchen gebührend vertrat, die Führung lange Zeit zum 19:7 ausbauen konnten. Insgesamt war Deutschland die aktivere Mannschaft, die mit weiten Angriffen versuchte die Verteidigung in die Breite zu ziehen, dabei jedoch noch die nötige Durchschlagskraft vermissen ließ. So dauerte es bis kurz vor Schluss, ehe die DRV durch einen Doppelschlag des erneut stark aufspielenden Jaco Otto und Pascal Fischer sowie einer Erhöhung von Te Huia den 31:7 Endstand herstellen konnte, der auch in dieser Höhe verdient war.

Nationaltrainer Kobus Potgieter zeigte sich nach der Partie jedoch noch nicht zufrieden: „Wir haben die Woche gut gearbeitet, konnten es auf dem Feld aber noch nicht so umsetzen, wie wir uns das vorstellen. Gerade in den Punkten, in denen wir dominieren und uns auch eine kleine Revanche holen wollten, wie z.B. im Gedränge, haben wir das leider nicht hinbekommen. Letztendlich haben wir das Spiel aufgrund unserer größeren individuellen Klasse gewonnen. Alles in allem war die Länderspielreise eine super Erfahrung für das gesamte Team und wird ein enorm wichtiger Baustein für die Mission Klassenerhalt in der Rugby Europa Championship sein.“

Bereits am kommenden Samstag geht es für einen Großteil der Nationalspieler auf internationalem Parkett weiter. Dann tritt der Heidelberger Ruderklub in der Qualifikation zum EPCR Challenge Cup beim italienischen Erstligisten und aktuellen Tabellenvierten Rugby Mogliano an und möchte dort den zweiten Sieg im zweiten Spiel landen, um die Chancen auf den Gruppensieg und somit auf die Teilnahme am Challenge Cup 16/17 zu erhalten.

 

So spielten sie:

15 Parkinson (41. Sztyndera), 14 Fischer, 13 Soteras-Merz, 12 Bosch 11 Harris, 10 Te Huia, 9 Armstrong (c), 8 Els, 7 Otto, 6 Brenner, 5 May (80. Danso), 4 Poppmeier, 3 Füchsel, (71. Schröder), 2 Garner, 1 Zeiler (36. Bender)

 

Punkte: 0:3 Straftritt Parkinson (6.), 0:10 Versuch Otto und Erhöhung Parkinson (13.), 7:10 Strafversuch Brasilien und Erhöhung, 7:13 Straftritt Parkinson (40.), 7:16 Te Huia (42.), 7:19 Straftritt Te Huia (60.) 7:26 Versuch Otto und Erhöhung Te Huia (78.), 7:31 Versuch Fischer (80.)

 

Zeitstrafen: Brenner (52. Minute – Late Tackle), Garner (Tackle ohne Arme, 80. Minute)