Sechs intensive Trainingseinheiten, vier Workshops und ein Fitnesstest – auf die Spieler der deutschen 15er-Nationalmannschaft wartete bei ihrem EM-Lehrgang in Heidelberg ein wahres Mammut-Programm zum Auftakt des wichtigen Rugbyjahres 2015. Ziel ist es dabei, den ersten Schritt zum Klassenerhalt in der Division 1A des European Nations Cups (ENC) zu machen. Mit dabei waren bei diesem Lehrgang erstmals Sam Harris (TV Pforzheim) sowie Frankreich-Legionär Guillaume Franke (Rugby Chartres Métropole), die beide in der Hintermannschaft einsetzbar sind und die DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter nach den Ausfällen von Mark Sztyndera und Kieran Manawatu (beide 1880 Frankfurt) kurzfristig in das Aufgebot berief.
Bevor die Spieler auch nur den ersten Ball in die Hand nahmen konnten, standen erstmal eine Reihe von Vermessungen und Fitnesstests an, die vom Forscherteam um 7er-Physiotherapeut Alfred Rucker durchgeführt wurden und in das internationale Arbeitsprojekt „physical performance & developement mittels Somatotypisierung“ einfließen werden. Zurück auf dem Trainingsplatz stand über das gesamte Wochenende das Zusammenspiel im Mittelpunkt. Dank der wöchentlichen Trainingseinheiten in Heidelberg konnte das Trainerduo Kobus Potgieter und Pieter Jordaan die auswärtigen Spieler problemlos integrieren und so die wenige Zeit, die der Mannschaft gemeinsam zur Verfügung stand, optimal nutzen.
„Dieses Trainingswochenende gleich zu Beginn des Jahres war für die Mannschaft sehr wichtig. Wir konnten gemeinsam diverse Spielsituationen durchspielen, sodass wir nun eine gute gemeinsame Basis haben, auf der wir in den kommenden Trainingseinheiten aufbauen können. Die Spieler haben alle sehr konzentriert gearbeitet, sodass wir unseren straffen Zeitplan problemlos durchziehen konnten. Einziger Wehrmutstropfen ist die schwere Verletzung von Benjamin Danso (Achillessehnenriss), der uns für die kommenden Spiele somit nicht zur Verfügung stehen wird“, sagte Nationaltrainer Kobus Potgieter.
Während die Mannschaft auf dem Trainingsplatz ackerte, galt es auch für die verletzten Spieler um Arthur Zeiler und Timo Vollenkemper an ihrer Rehabilitation weiter zu arbeiten. Unter der Leitung von Thomas Gwechenberger, der wöchentlich mit allen Spielern im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar ein individuelles Trainingsprogramm durchführt, absolvierten die Spieler am frühen Sonntagmorgen ein Reha-Programm. Darüber hinaus standen für alle Spieler zwei Fitnesseinheiten unter den Vorgaben von Antoine Mobian auf Programm, die den Spielern zum Abschluss der letzten beiden Tage noch einmal alles abverlangten.
Aber nicht nur auf, auch neben dem Platz wurde die Zeit in vier Workshops effektiv genutzt. Im Mittelpunkt stand hierbei das Thema sportlergerechte Ernährung, über das Mannschaftsarzt Dr. Ralf Huppertz, seine Frau Dr. Kathrin Huppertz sowie Head of Physical Performance Antoine Mobian ausführlich referierten. Darüber hinaus beantwortete Susanne Wodarz, die Anti-Doping Beauftragte des DRV, den Nationalspielern alle Fragen rund um das Thema Doping und den entsprechenden Regularien.
Am kommenden Freitag bricht die DRV XV dann nach Irland auf, um im ersten und einzigen Testspiel in der ENC-Vorbereitung gegen Connacht A (Samstag, 24, Januar, 14.30 Uhr) ihre Form zu testen. Bis dahin stehen noch zwei weitere Trainingseinheiten im Stützpunkt in Heidelberg auf dem Programm.