Deutsche Rugby-Nationalmannschaft testet gegen WM-Teilnehmer Namibia
Die Vorbereitungen beim Deutschen Rugby-Verband (DRV) auf die Europameisterschaft im European Nations Cup (ENC) im Februar und März 2015 laufen auf Hochtouren. Um in der Division 1A des ENC bestehen zu können, hat sich die 15er-Nationalmannschaft des DRV einen hochkarätigen Gegner ausgesucht, um an ihrer Form zu feilen. So läuft die DRV XV am 29. Oktober in Windhoek gegen den fünfmaligen WM-Teilnehmer Namibia auf.
Bisher gab es mit den „Welwitschias“ zwei Vergleiche – und beide Male setzte es Niederlagen für die deutsche Rugby-Nationalmannschaft: 1990 gab es in Windhoek ein 7:54 und neun Jahre später verlor die DRV XV in Gera 13:79. Doch dieses Mal haben sich die Vorzeichen geändert. Deutschland hat als 26. In der Rangliste zum WM-Dauergast aufgeschlossen, der in dem Ranking aktuell den 22. Platz belegt. „Das Spiel wird für uns ein echter Härtetestest und ein erster kleiner Vorgeschmack auf das, was uns dann im Februar im European Nations Cup erwarten wird“, sagt DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter.
Auf Einladung des namibischen Rugby Verbandes und mit Unterstützung des DRV-Premiumsponsors WILD Rugby Academy bestreitet die deutsche Nationalmannschaft aber nicht nur das Testspiel gegen den afrikanischen WM-Teilnehmer. Neben der Partie in der namibischen Hauptstadt absolviert das 28-köpfige DRV-Team ein einwöchiges Trainingslager (26. Oktober bis 4. November) vor Ort, um sich auf die anstehende sowie auch auf die künftigen schweren Aufgaben optimal vorzubereiten. Dazu gehört auch eine gemeinsame Trainingseinheit mit den Gastgebern „Diese Länderspielreise gibt uns die einmalige Möglichkeit, mit einem nahezu vollständigen Kader gegen einen sehr starken Gegner zu spielen“, betont Potgieter. Für Namibia bedeutet das Länderspiel gegen Deutschland zudem der Startschuss für die eigene WM-Vorbereitung auf die Titelkämpfe 2015 in England. Dort treffen die „Welwitschias“ in der Gruppe D auf Weltmeister Neuseeland, Argentinien, Tonga und Europameister Georgien. Seit September versammelte der namibische Verband in Windhoek daher bereits mehr als 60 Spieler, aus denen gemeinsam mit den Spielern aus den europäischen Profiligen der WM-Kader gebildet werden soll. Gegen Deutschland wird der Gastgeber daher den bestmöglichen Kader aufstellen. Aber auch die DRV-Auswahl wird mit der ersten Garnitur auflaufen. „Der Länderspieltermin liegt zwar nicht im internationalen Fenster der Novembertest, aber dennoch haben uns die französischen Vereine signalisiert, ihren Spielern die Freigabe für die Länderspielreise zu erteilen, sodass uns auch die Spieler aus den ausländischen Ligen nahezu komplett zur Verfügung stehen werden“, freut sich Kobus Potgieter.
„Die Einladung ehrt uns sehr und hat es für den DRV in dieser Form noch nicht gegeben“, betont DRV-Vizepräsident Hans-Joachim Wallenwein. „Für die Mannschaft ist das Spiel nach dem unglücklichen Ausscheiden in der WM-Qualifikation gegen Russland natürlich ein sportlicher Höhepunkt, sich nun mit einem WM-Teilnehmer zu messen.“ Zudem zeigt die Länderspielreise nach Namibia den Respekt, den sich die deutsche Rugby-Nationalmannschaft in den vergangen Jahren international durch starke Leistungen und den Aufstieg in die ENC Division 1A erarbeitet hat. Diesen guten Ruf will die DRV XV nun mit einem aufopferungsvollen Kampf gegen Namibia gerecht werden.
Für die Länderspielreise nach Namibia haben die DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter und Pieter Jordaan folgenden Kader nominiert:
TSV Victoria Linden: Rafael Pyrasch
Heidelberger RK: Sean Armstrong, Kehoma Brenner, Samy Füchsel, Artur Zeiler, Benjamin Danso, Ansgar Ruhnau, Robert Hittel, Pierre Mathurin, Anjo Buckman, Steffen Liebig, Clemens von Grumbkow
Heidelberger TV: Benedikt Scherrer
RG Heidelberg: Raphael Hackl
SC Neuenheim: Marten Strauch, Paul Weiss
TSV Handschuhsheim: Marcus Bender, Tim Menzel
TV Pforzheim: Robert May, Carlos Soteras-Merz
SC 1880 Frankfurt: Mark Sztyndera
Ballynahinch RFC (Nordirland): Paul Pritchard
Montauban (F): Damien Tussac
Mont de Marsan (F): Mika Tyumenev
US Colomiers (F): Christopher Hilsenbeck
St. Etienne (F): Christopher Howells
Trinity College (Irland): Sebastian Fromm
Ohne Verein: Robert Mohr
Auf Abruf halten sich folgende Spieler bereit: Felix Schippe (DSV Hannover 78), Hendrik van der Merwe, Chris Kleebauer (beide Heidelberger RK), Gregor Hartmann (TSV Handschuhsheim) und Julius Nostadt (SO Chambéry, F).